Mehr Recycling-PET und Umweltnutzen dank neuester Technik

Der Schweiz ist es als erstes Land gelungen, aus braunen und grünen Flaschen lebensmitteltaugliches Recycling-PET herzustellen. Nun müssen die Produktion und die Logistik an die neuen Verfahren angepasst werden.

Im April 2019 hat die Poly Recycling AG in Bilten (GL) die modernste PET-Verwertungsanlage Europas eröffnet. Bereits bei der Planung der Anlage war klar, dass die neuen technischen Möglichkeiten nicht nur eine Optimierung, sondern eine markante Weiterentwicklung des PET-Recyclings ermöglichen werden. Unter der Leitung von PET-Recycling Schweiz wurden zwei Arbeitsgruppen gegründet, deren Ziel die Entwicklung von neuen Recyclingverfahren für grüne und braune PET-Getränkeflaschen war. Die Labortests wurden nun erfolgreich abgeschlossen und haben die Lebensmittelsicherheit bestätigt. Bis die neuen Flaschen im Markt verfügbar sein werden, ist es aber noch ein langer Weg. Geplant ist, dass Flaschen aus grünem und braunem R-PET ab der zweiten Jahreshälfte 2020 verfügbar sind. «Die Schweiz war bereits das erste Land, dem es gelungen ist, den PET-Flaschenkreislauf zu schliessen. Nun sind wir die Ersten, die unter Realbedingungen aus allen grünen und braunen PET-Flaschen lebensmitteltaugliches Rezyklat herstellen. Das ist ein riesiger Schritt für das Schweizer PET-Recycling», freut sich Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz.

Weitere Verbesserung des Umweltnutzen

Der durchschnittliche R-PET-Anteil in den Schweizer PET-Getränkeflaschen hat in der Vergangenheit knapp 30 Prozent betragen, aber schon im kommenden Jahr wird eine markante Steigerung erwartet. Dank den neuen Recyclingverfahren kann dieser Wert in den nächsten ein bis zwei Jahren auf 50 bis 60 Prozent steigen. «Die Erhöhung des R-PET-Anteils um 20 Prozent hat eine Steigerung des Umweltnutzens um 140 Prozent gegenüber dem konventionellen, einmaligen Recycling zur Folge», so Würmli.

Knackpunkt homogene Farbe

Mit der bisherigen Technik war es nicht möglich, aus dem farblich heterogenen Sammelgut R-PET mit gleichbleibendem und einheitlichem Farbton herzustellen, das gleichzeitig die Anforderungen an die Lebensmittelhygiene erfüllt. Durch gezielte Schmelzfiltrierung, Granulierung und Nachkondensation ist es nun gelungen, ein Recyclingverfahren zu entwickeln, welches diese Ansprüche erfüllt. Dieser Meilenstein war nur möglich, weil die ganze PET-Branche – von den Getränkeherstellern über den Handel bis zu den Verwertern – am freiwilligen Recyclingsystem von PET-Recycling Schweiz beteiligt ist und ihr individuelles Fachwissen eingebracht hat.

  • Medienmitteilung

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