Neue Zeitrechnung für das Recycling von PET-Getränkeflaschen
Heute wurde in Bilten, Kanton Glarus, die modernste PET-Recyclinganlage Europas in Betrieb genommen. Die Anlage setzt in punkto Sicherheit, Qualität und Rückverfolgbarkeit im Produktionsprozess neue Massstäbe, und sorgt dafür, dass das PET-Recycling noch umweltfreundlicher wird.
Die europäische Wirtschaft befindet sich mitten im Wandel von der Abfallentsorgungs- zur Kreislaufwirtschaft. Während in Europa noch debattiert wird, wie die Kreislaufwirtschaft gefördert werden soll, schafft die Schweiz Tatsachen: Mit der neuen Verwertungsanlage der Poly Recycling AG wird der geschlossene Flaschenkreislauf beim PET-Recycling in der Schweiz weiter perfektioniert und langfristig gesichert. Die Anlage ist ein Musterbeispiel für die «Green Economy», welche für die Schweizer Wirtschaft immer bedeutender wird.
Die Anlage wurde im Beisein von Marianne Lienhard, Landesstatthalterin und Vorsteherin des Departements Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Glarus, Cornelia Rotzetter vom Bundesamt für Umwelt BAFU, sowie Vertretern der Schweizer Recyclingbranche feierlich in den Betrieb übergeben.
Rezyklat vergleichbar mit Neuware
Technisches Highlight ist der «Solid Stater», der zum ersten Mal in der Schweiz eingesetzt wird. Darin wird das bereits lebensmitteltaugliche PET-Rezyklat (rPET) während mehreren Stunden erhitzt. Nicht erwünschte Stoffe verflüchtigen sich dabei und können ausgefiltert werden. Casper van den Dungen, General Manager der Poly Recycling AG, schwärmt über die hochmoderne Technik: «Schweizer rPET ist seit vielen Jahren qualitativ einwandfrei. Dank dem ‘Solid Stater’ verbessern wir langfristig die technischen Eigenschaften des Rezyklats auf das Niveau von Neumaterial.» Aus der neusten Generation rPET können dünnere und leichtere Flaschen hergestellt werden. Somit wird weniger Material pro Flasche benötigt, was sich positiv auf den Umweltnutzen des PET-Recyclings auswirkt.
Auch Dirk de Cuyper, Mitinhaber der eigenständig operierenden Poly Recycling AG und deren Muttergesellschaft Resilux AG, ist erfreut über die neuen Möglichkeiten: «Von der rPET-Herstellung bis zu fertigen PET-Rohlingen und -Flaschen bieten wir alles unter einem Dach an. Unzählige Transporte können so eingespart werden, und wir erhalten eine nie dagewesene Kontrolle über den ganzen Produktionsprozess. Das ist einmalig.»
PET-Recycling der Schweiz nachhaltig gesichert
Damit rPET in dieser Qualität produziert werden kann, muss der gesamte Recycling-Prozess höchsten Ansprüchen genügen. «Nur dank der Separatsammlung, der Sammelleistung der Konsumentinnen und Konsumenten und modernster Technik kann rPET in der geforderten Qualität hergestellt werden», betont Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz. Die rekordhohe Nachfrage nach rPET beweist, dass diese Recycling-Strategie der Schweiz funktioniert. «Das rPET ersetzt Neuware im Materialkreislauf. Das ist echtes Recycling auf Spitzenniveau», freut sich Würmli. «Um die steigende Nachfrage der Industrie nach rPET zu befriedigen, müssen wir nun noch mehr PET-Getränkeflaschen sammeln. Denn jede Flasche zählt!

Kontakt
- Casper van den Dungen, General Manager Poly Recycling AG
Tel.: 055 619 34 10, cvd@poly-recycling.com (ab 14.30 Uhr) - Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer PET-Recycling Schweiz
Tel.: 044 344 10 98, wuermli@prs.ch (ab 13.00 Uhr)
Prozess Herstellung PET-Rezyklat (rPET): Bilder zum Download
Wir bitten Sie als Bildquelle stets „PET-Recycling Schweiz“ anzugeben. Im Falle einer Berichterstattung freuen wir uns über die Zusendung eines Belegexemplars.
Casper van den Dungen, General Manager Poly Recycling AG
«Nach so vielen Monaten Planung und Aufbau sind wir alle überglücklich, dass wir endlich in den Betrieb übergehen können. Die neue Anlage ist ein Meilenstein für unsere Firma, die Schweiz und ganz Europa.
Weil wir die Anlage exklusiv für den Schweizer Markt konstruieren konnten, sind unsere Verfahren und unsere Maschinen perfekt auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt. Damit erreichen wir die bestmögliche Qualität und damit auch den höchsten Umweltnutzen.»

Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer PET-Recycling Schweiz
«Ich bin dankbar, dass die Poly Recycling diese Anlage in Bilten ermöglicht hat. Damit ist die Zukunft des PET-Recyclings in der Schweiz nachhaltig gesichert. Die hier geschaffenen Kapazitäten sind dringend notwendig. Denn die Nachfrage nach unserem umweltfreundlichen PET-Rezyklat ist so gross, wie noch nie. Mehr denn je gilt deshalb ‘jede Flasche zählt!»

Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer Swiss Recycling
«Der Übergang von der Abfallentsorgungs- hin zur Kreislaufwirtschaft wird eine grosse Herausforderung für die Schweiz und unsere Unternehmen. Mit den Separatsammlungen haben wir vor vielen Jahren das Fundament für diesen notwendigen Übergang gelegt. Das Beispiel PET-Recycling beweist, dass sich Ökologie und Ökonomie ergänzen – und nicht etwa widersprechen.»

Raymond Schelker, Initiant Allianz Design for Recycling Plastics
«Wenn wir über die Förderung des Kunststoff-Recycling debattieren, schauen wir immer wieder die Prozesse beim PET-Recycling an. Durch die enge Zusammenarbeit über die ganze Wertschöpfungskette ist es gelungen, ein optimiertes Recycling-System zu etablieren. Dass der Flaschenhersteller Resilux und der Rezyklathersteller Poly Reycling jetzt noch enger zusammenarbeiten, ist eine grossartige Geschichte. Ziel der Allianz Design for Recycling Plastics ist es, diese Lernfelder auf andere Kunststoffverpackungen zu adaptieren.»