Ein grosser Schritt gegen die Plastikverschmutzung
Die Ozeane versinken im Plastikmüll. In der EU ist man sich einig, dass dagegen etwas unternommen werden muss. Ab 2021 werden deshalb in der EU voraussichtlich Besteck, Teller, Trinkhalme und andere Produkte aus Kunststoff sowie Lebensmittelbehälter aus EPS – also Styropor – verboten. Die Schweiz verfolgt eine eigene Strategie.
Mit dem Verbot sagt die EU der Meeresverschmutzung den Kampf an. Sie will damit unter anderem innovative und umweltfreundlichere Alternativen zu den umstrittenen Einwegprodukten fördern. Bei Produkten ohne Alternative liegt der Schwerpunkt auf der Begrenzung ihrer Verwendung. Diese Strategie zielt auch darauf ab, die europäische Kreislaufwirtschaft auszubauen. Einig sind sich alle darin, dass die Verschmutzung der Meere ein untragbares Mass erreicht hat. Es bestehen jedoch unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Massnahmen – vor allem in der Kunststoffbranche.
Die Schweiz ist vom geplanten EU-Verbot nur indirekt betroffen, da die meisten Produkte aus Kunststoff importiert werden. Obwohl sie beim Plastikverbot der EU nicht nachzieht, reagiert sie auf die internationale Entwicklung. Allerdings setzt sie dabei auf Freiwilligkeit. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) entwickelt gemeinsam mit der Industrie eine Strategie zur Verbesserung des Recyclings. «Anstatt Verbote einzuführen, sind Sammelsysteme zu etablieren, zu nutzen und die Abfallfraktionen zu rezyklieren. » ist sich Silvio Ponti, Präsident von Swiss Plastics sicher. Ein solches sehr gut funktionierendes Sammelsystem hat die Schweiz bereits mit dem PET-Recycling, womit 83 Prozent der PET-Getränkeflaschen wiederverwertet werden können.