Der Kunststoff Polyethylenterephthalat oder kurz PET feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Ursprünglich als Alternative zur Herstellung von Textilfasern entwickelt, ist das Material heute eines der wichtigsten in der Verpackungs- und Textilindustrie. Sein weltweiter Siegeszug begann zwar erst Anfang der 1970er-Jahre, dafür hält er aber bis heute an: PET-Fasern werden unter anderem bei der Herstellung von reißfesten Bekleidungs- und Geotextilien verwendet. Flaschen aus PET haben mit zahlreichen Vorteilen die Konsumentennachfrage und damit den Getränkemarkt nachhaltig geprägt und werden immer häufiger zum Abfüllen verwendet.
John Rex Whinfield und J. T. Dickson schrieben 1941 Geschichte, als sie in der Kleinstadt Accrington im Norden Großbritanniens erstmals den formbaren Stoff Polyethylenterephthalat herstellten. In ihrem Experiment produzierten sie ein Polyester aus Ethylenglykol und Terephthalsäure, das hohe Schmelztemperaturen aufwies. Anfänglich sollte das Material zur Herstellung robuster und günstiger Textilfasern dienen, um diese als Alternative zu japanischer Seide und Nylon einsetzen zu können. Früher wurde der Wertstoff zu 100 Prozent aus Erdöl oder Erdgas hergestellt, heute gibt es bereits erste Flaschen auf biobasierter Rohstoffbasis.
Siegeszug im Flaschenformat
Weltweite Bekanntheit erlangte PET durch den Einsatz bei der Produktion von Getränkeflaschen. Anfang der 1970er Jahre kamen die ersten PET-Flaschen in den USA großflächig auf den Markt. Vor allem Hersteller von Softdrinks nutzten das Material zur Abfüllung ihrer Produkte und läuteten damit den Siegeszug des Wertstoffs ein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Glasflaschen bietet PET Bruchsicherheit, ein geringeres Gewicht sowie ein einfacheres Handling.
Als Verpackungsmaterial für Lebensmittel und Getränke erfüllt das Material strenge gesetzliche Kriterien. Bei der Produktion von PET werden zum Beispiel keine Weichmacher wie Bisphenol A (BPA) eingesetzt. Sogar Babynahrung darf daher in PET verpackt werden.
Seit 26 Jahren werden PET-Getränkeflaschen in der Schweiz dem Recycling zugeführt. Die aktuelle Quote liegt bei einem internationalen Spitzenwert von 82%. Zu den aktuellen Zahlen und Fakten

Lightweight – Innovationstreiber der PET-Branche
Die PET-Branche optimiert die Flaschen bis heute kontinuierlich – zum Beispiel im Hinblick auf ihr Gewicht. Moderne 1,5 Liter-Lightweight-Flaschen für Mineralwasser aus PET erreichen heute ein Gewicht von unter 30 Gramm.
Auch in der Textilbranche ist der Stoff heute wichtiger denn je: Mehrere Millionen Tonnen recyceltes PET werden weltweit jedes Jahr zu Textilfasern verarbeitet. Sie eignen sich insbesondere für funktionale Sportbekleidung, da sie knitterfrei sowie reißfester sind, nur wenig Wasser aufnehmen und daher atmungsaktiv sind. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Geotextilien, die unter anderem im Tief-, Wasser- und Verkehrswegebau eingesetzt werden.
Quelle: www.forum-pet.de
