Neue Allianz will Kunststoffrecycling optimieren

Wie kann die Zahl der rezyklierbaren Kunststoffverpackungen erhöht werden? Wie kann möglichst viel Kunststoffrezyklat gewonnen werden, das hochwertig genug ist, um wieder eingesetzt zu werden? Mit derartigen Fragen beschäftigt sich die neue «Allianz Design for Recycling Plastics».

Die Allianz will das Recycling von Kunststoffverpackungen einfacher und das Rezyklat hochwertiger machen. Dies soll dazu beitragen, dass mehr rezykliertes Material in mehr Produkten eingesetzt und so die Umwelt weniger belastet wird. In einer ersten Phase konzentriert sich die Allianz auf Kunststoffflaschen wie Shampoo-, Saucen- oder Waschmittelflaschen. «Würde man sich zusätzlich mit Früchteschalen, Joghurtbechern oder Fleischverpackungen beschäftigen, würde das die Komplexität zum jetzigen Zeitpunkt massiv erhöhen», erklärt Raymond Schelker von der Effizienzagentur Schweiz AG und Initiant der Allianz. «Die Verpackungen der verschiedenen Produkte müssen völlig unterschiedliche Anforderungen erfüllen und sind deshalb anders designt.» Um die Zahl der rezyklierbaren Kunststoffverpackungen weiter zu erhöhen, braucht es das Know-how aller Berufszweige, die mit diesen zu tun haben. Hersteller, Verkäufer, Sammler und Verwerter: Sie alle betrachten ein Produkt aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Innovationen können nur dann umgesetzt werden, wenn sie tatsächlich in allen Lebensphasen eines Produkts funktionieren.

Der Teufel steckt im Detail

Auch PET-Recycling Schweiz ist Partner der Allianz. Geschäftsführer Jean-Claude Würmli ist überzeugt, dass PET-Recycling Schweiz wesentlich dazu beitragen kann, die gesetzten Ziele zu erreichen: «Den Weg, den die Allianz einschlägt, gehen wir mit der PET-Getränkeflasche seit bald 30 Jahren äusserst erfolgreich. Entsprechend können wir auf ein grosses Know-how zurückgreifen, auch im internationalen Umfeld.» Er weiss daher auch, dass die Suche nach Lösungen viel Zeit und viele Diskussionen braucht, die über scheinbar unbedeutende Details geführt werden. «Nehmen wir als Beispiel den Leim, mit dem die Etikette an der Flasche befestigt ist: Bei der PET-Getränkeflasche setzen wir auf einen wasserlöslichen Klebstoff, weil dieser gut verarbeitbar ist, gut hält und sich im Recyclingprozess einfach ablösen lässt», erklärt Würmli. «Nimmt man aber den gleichen Leim für eine Shampooflasche, löst sich die Etikette in der Dusche schon nach kurzer Zeit ab.»

Die Allianz hat ihre Arbeit im vergangenen Mai aufgenommen und will bis Ende 2019 erste Resultate erreichen. So soll der Grundstein für ein System gelegt werden, das dereinst ähnlich erfolgreich sein soll wie jenes der PET-Getränkeflasche.