Noch mehr Raumpaten sind gefragt
Ob als Einzelperson, Schulklasse oder Firma – jetzt können bei der IGSU (Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt) Patenschaften für klar definierte Gebiete übernommen werden. Raumpaten und -patinnen räumen regelmässig auf und engagieren sich so gegen das Littering. Die Mitarbeitenden von PET-Recycling Schweiz sind ebenfalls mit dabei.
Anfang Juli hat die IGSU eine neue Anti-Littering-Kampagne gestartet, welche die Bevölkerung zur aktiven Teilnahme am Kampf gegen den Abfall mit einbezieht. Einzelpersonen oder Gruppen adoptieren ein klar umrissenes Gebiet, das sie in Zukunft als Raumpatinnen und -paten betreuen und regelmässig vom Abfall befreien. Wie Nora Steimer, Geschäftsleiterin der IGSU, beim Projektstart erklärte, habe eine mehrteilige Studie der ETH Zürich und der IGSU gezeigt, dass Raumpatenschaften ein wirkungsvolles Instrument seien, um das Littering im öffentlichen Raum zu bekämpfen. «Mit unserer neuen Website www.raumpatenschaft.ch geben wir Gemeinden, Schulen oder Privatpersonen die Möglichkeit, schnell und einfach eine Patenschaft für ein bestimmtes Gebiet zu übernehmen.» Sobald dies bestätigt ist, erhalten die Paten konkrete Unterstützung in Form von Hinweisschildern, Handschuhen und Warnwesten – und von den Gemeinden die notwendigen Gebührensäcke.
Auch PET-Recycling Schweiz ist mit dabei
Als Gründungsmitglied der IGSU hat sich auch PET-Recycling Schweiz gerade zu Beginn für ein Gebiet rund um seinen Geschäftssitz im Rütihof in Zürich-Höngg beworben. Anfang August war es dann so weit: Ein erstes von insgesamt vier Teams ist losgezogen, um als Raumpatinnen und -paten ihre neue Aufgabe zu übernehmen. «Für uns war es klar, dass wir uns dabei engagieren», bestätigt Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer bei PET-Recycling Schweiz, «einerseits für die Umwelt selbst, aber auch als sinnvolle Art des Teambuildings.» Jeden zweiten Montag wird ein Team von PET-Recycling Schweiz im Rütihof im Einsatz stehen. Bereits beim ersten Mal hat sich gezeigt, wie notwendig diese Arbeit ist. Während einer Stunde wurde das Gebiet vom herumliegenden Abfall befreit. Neben der grossen «Ausbeute» seien auch die Reaktionen der Passanten interessant gewesen. «Ein älterer Herr hat sich ausdrücklich bei uns bedankt, dass wir uns um den herumliegenden Abfall kümmern», so Jean-Claude Würmli. «Und natürlich hoffen wir, dass wir durch unsere Vorbildfunktion weitere Patinnen und Paten gewinnen können.»

«Waldfee» mit Vorbildfunktion
PETflash: Frau Räuftlin, seit wann sind Sie Raumpatin?
Kimberly Räuftlin: Seit Anfang Juli – allerdings habe ich mein jetziges Gebiet schon früher vom Abfall befreit. Immer wenn ich mit meinem kleinen Sohn spazieren ging, habe ich alles Mögliche aufgelesen und richtig entsorgt. Und ich mache das auch ausserhalb meines Areals, da kann ich gar nicht anders. Viele bezeichnen mich schon als «Waldfee» – das gefällt mir so gut, dass ich diesen Namen für mich adoptiert habe.
Was finden Sie jeweils auf Ihrer Tour?
Am meisten lese ich Zigarettenstummel auf. Dazu kommen Papierfetzen, Verpackungsmaterial, Plastik, Getränkeverpackungen – ich habe auch schon volle Windeln mitgenommen oder einen ganzen Satz an alten Backblechen.
Warum sind Sie Raumpatin geworden?
Weil es nicht sein kann, dass der Mensch so mit der Natur umgeht und einfach alles wild wegschmeisst. Ich sehe es als meine Aufgabe in der Gesellschaft, etwas für die Umwelt zu tun. Wir haben keinen Plan(eten) B und keine zweite Chance – es ist 5 vor 12. Wenn wir jetzt nichts ändern, werden wir und unsere Welt in unserem Müll ersticken. Darum habe ich als «Waldfee» ja auch Vorbildfunktion – zum Beispiel gegenüber meinem Sohn, aber auch anderen Leuten. Ich spreche sie auch an, wenn sie etwas einfach wegschmeissen. Zudem finde ich, dass viel mehr Bussen ausgesprochen werden sollen, eventuell würde das etwas nützen.