Recycling-PET auf dem Vormarsch
Im Zeichen des Umweltschutzes setzen immer mehr Getränkehersteller auf Recycling PET (R-PET). Dies zeigt auch das neuste Beispiel: Seit Kurzem bestehen die Flaschen der Michel-Frischsäfte aus 100% R-PET. Aber auch andere Unternehmen sind daran, den R-PET-Anteil in ihren Flaschen zu steigern.
Auf dem Weg der stetigen Verbesserung des PET-Kreislaufs wurde mit der Eröffnung der neuen Recyclinganlage in Bilten (GL) Anfang dieses Jahres ein weiterer wichtiger Schritt gemacht: Dank modernster Technik kann transparentes und hellblaues R-PET auf dem Qualitätsniveau von Neumaterial hergestellt werden. Nun achten Getränkehersteller in der Schweiz bei ihren PET-Produkten noch stärker darauf, mehr umweltfreundliches R-PET zu verwenden oder gar auf Neumaterial zu verzichten. So auch das jüngste Beispiel «Michel Pure Taste»: Die Flaschen der Frischsäfte bestehen neu zu 100% aus R-PET. Aber auch andere Unternehmen streben eine Erhöhung des R-PET-Anteils an – auch bei bunten Flaschen.
Bemühungen auf Hochtouren
Um die steigende Nachfrage zu decken, will PET-Recycling Schweiz zukünftig auch R-PET in anderen Farben in Lebensmittelqualität anbieten. Die Branche steht dabei vor verschiedenen Herausforderungen. So müssen beispielsweise bei braunen und grünen PET-Flaschen die Waschprozesse verbessert werden, da die Sortierqualität der farbigen Flaschen tiefer ist als die der hellblauen und transparenten Flaschen. Auch sind viele grüne und braune PET-Flaschen nicht für ein optimales Recycling konzipiert, sodass der Recyclingprozess optimiert werden muss. Diesen Herausforderungen nahmen sich zwei Expertengruppen, bestehend aus Vertretern der gesamten Lieferkette, an, sodass auch grünes und braunes R-PET bereits nächstes Jahr verfügbar sein wird.
Pioniere auf dem R-PET-Markt
Damit wird die Schweiz als erstes Land grossflächig lebensmitteltaugliches R-PET in diversen Farben anbieten können. Diese Pionierleistung wird den Vorsprung, den die Schweiz im PET-Recycling schon hat, weiter ausbauen und einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Denn das R-PET ist gegenüber von Neumaterial zweimal umweltfreundlicher. Jean-Claude Würmli sieht darin grosse Chancen: «Wenn in Zukunft auch grüne und braune PET-Flaschen zu lebensmitteltauglichem R-PET verarbeitet werden, können wir den R-PET-Anteil schweizweit von 40 Prozent auf 60 Prozent erhöhen.»
