Der geschlossene Ressourcenkreislauf im PET-Recycling ist bekannt und hat sich bewährt: Aus gebrauchten Flaschen werden wieder neue hergestellt. Es lassen sich aber noch viele weitere Stoffkreisläufe schliessen. Innovative Firmen zeigen, wie das geht.
Da die natürlichen Ressourcen auf der Erde immer knapper werden, ist der schonende Umgang mit Rohstoffen eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Die sogenannte Wegwerfgesellschaft, in der Produkte nach Gebrauch im Abfall landen, ist nicht zukunftsfähig. Immer mehr Unternehmen bewegen sich deshalb weg von der Philosophie – kaufen, brauchen, wegwerfen – hin zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Eine Firma handelt im Sinne der Kreislaufwirtschaft, wenn sie ihre Produkte so konzipiert, dass diese aus rezyklierten Rohstoffen hergestellt und am Ende der Nutzung wiederum rezykliert werden können. Die eingesetzten Rohstoffe können damit praktisch unbegrenzt wiederverwertet werden – ganz nach dem Vorbild des Stoffkreislaufs in der Natur.
IKEA: Aus Abfall entstehen neue Möbel
Das Möbelhaus IKEA führt zwei Produkte im Sortiment, die aus dem eigenen Abfall des Unternehmens hergestellt sind: Der Tritthocker MÄSTERBY und die Schreibunterlage SKRUTT waren ursprünglich einmal eine Plastikfolie, die IKEA jeweils beim Warentransport zum Schutz der Möbel einsetzt. Statt die Folien nach Gebrauch wegzuwerfen, lässt IKEA diese zu Plastikgranulat und in einem zweiten Schritt zu eben diesen neuen Möbeln verarbeiten. Wer sich einen MÄSTERBY oder eine SKRUTT nach Hause liefern lässt, darf demnach Gewissheit haben: Die Verpackungsfolie wird nach der Lieferung wieder gebraucht. www.ikea.com

Desso: Teppiche mieten statt kaufen
Die Firma Desso stellt Teppiche für Büros, Flugzeuge oder Schiffe her. Diese bestehen aus Materialien, welche recycelt und vollständig für die Produktion des nächsten Teppichs eingesetzt werden können. Damit der Kreislauf funktioniert, vermietet die Firma ihre Teppiche, statt sie zu verkaufen. Sobald der Teppich abgenutzt ist, wird dieser zurückgebracht, recycelt und neu aufbereitet. Eine Win-win-Situation: Der Kunde bekommt einen neuen Teppich, ohne neue Ressourcen zu beanspruchen, und die Firma ist unabhängiger von den schwankenden Rohstoffpreisen. www.desso.ch

Implenia: Vollständiger Materialkreislauf auf der Baustelle
In Oberwinterthur testet das Bauunternehmen Implenia derzeit eine mobile Baustoffrecyclinganlage. Dabei wird das Aushubmaterial, welches die Bauarbeiter aus dem Boden holen, an Ort und Stelle gewaschen, zu Beton verarbeitet und schliesslich gleich nebenan wieder verbaut. Dieser vollständige Materialkreislauf auf kleiner Fläche schont Kiesreserven, spart Zeit und reduziert Schadstoffemissionen. Die Pilotanlage in Oberwinterthur hat sich inzwischen sowohl ökologisch als auch ökonomisch bewährt: Implenia will das Konzept künftig auf weiteren Baustellen anwenden. www.implenia.com
