Daniel Arni ist Leiter Messen und Märkte der Stadt Basel – und damit auch verantwortlich für das Abfallkonzept der Anlässe. Es folgt ein Gespräch darüber, wie er die Problematik Abfall an den von ihm betreuten Veranstaltungen angeht.

Daniel Arni ist Leiter Messen und Märkte der Stadt Basel – und damit auch verantwortlich für das Abfallkonzept der Anlässe.
Daniel Arni ist in Basel verantwortlich für das Abfallkonzept an
Anlässen wie der Herbstmesse oder dem Weihnachtsmarkt.

Herr Arni, was braucht es, damit Grossanlässe in einer Stadt wie Basel auch punkto Abfall gut über die Bühne gehen?

Daniel Arni: In meine Verantwortung gehören ganz unterschiedliche Veranstaltungen. Vom Stadtmarkt über Quartier- und Wochenmärkte bis zu den Flohmärkten, von der Bundesfeier bis zur Herbstmesse oder dem Weihnachtsmarkt. Entsprechend individuell angepasst sind auch die Konzepte. Bei allen geht es jedoch darum, Abfälle zu vermeiden, sie dem Recycling zuzuführen oder sie dann kanalisiert zu entsorgen. Zunehmend bieten wir auch Mehrweggebinde an, wie zum Beispiel Tassen oder Becher. Bei all diesen Massnahmen muss jedoch die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.

Wie gehen Sie dabei vor?

Wir haben eine enge Partnerschaft mit der Stadtreinigung. Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam mit ihr an unseren Grossanlässen die sogenannten blauen Mulden eingeführt. Die Standorte wurden spezifisch für jeden Anlass genau definiert, um eine optimale Abdeckung zu erzielen. Mit der Stadtreinigung ist auch vereinbart, in welchem Turnus diese Mulden geleert werden. Zusätzlich kontrollieren unsere Verantwortlichen vor Ort regelmässig die Mulden und können auch zwischendurch eine Leerung veranlassen. Was sich in den letzten Jahren ganz besonders bewährt hat, ist die Kombination von Mulden respektive Abfallkübeln und PET-Sammelbehältern.

Können Sie das noch etwas genauer erklären?

Wir haben festgestellt, dass wir bessere Resultate erzielen, wenn wir die blauen Mulden oder andere Abfalleimer immer mit den PET-Sammelcontainern kombinieren. Ein Resultat davon ist zum Beispiel, dass wir seither viel weniger PET-Getränkeflaschen im Restabfall haben.

 

«ALLES MUSS MÖGLICHST EINFACH SEIN»
Optimal kombiniert: die blaue Mulde, der typische Abfallcontainer der Stadt Basel, und ein PET-Sammelcontainer.

Wer betreut dabei die PET-Sammelcontainer?

PET-Recycling Schweiz setzt sich dafür ein, dass alle die PET-Getränkeflaschen verkaufen, auch für die Sammlung der leeren Flaschen sorgen müssen. Das heisst, dass zum Beispiel an der Herbstmesse oder am Weihnachtsmarkt die Standbetreiber in die Verantwortung genommen werden. Das ist ein Aspekt, der bereits bei der Bewerbung respektive der Bewilligung der Teilnahme allen Standbetreibern klar kommuniziert wird und Teil der Vereinbarung ist. Das heisst, dass sie für ihre PET-Sammelcontainer verantwortlich sind und diese regelmässig leeren.

Was geschieht dann mit den leeren PET-Getränkeflaschen?

Wir haben bei all unseren Anlässen eine Vereinbarung mit PET-Recycling Schweiz, in der das Prozedere genau definiert ist. Bei der Herbstmesse zum Beispiel haben wir an allen Standorten PET-Sammelstellen, an denen die Standbetreiber ihre vollen Sammelsäcke deponieren. Diese sind meist zentral, aber doch diskret aufgebaut, sodass sie vom Publikum nicht wahrgenommen werden. Der Abtransport wird schliesslich von PET-Recycling Schweiz organisiert. Wir haben mit ihnen seit Jahren eine bestens funktionierende Partnerschaft.

Gibt es noch weitere Partner, die für Sie wichtig sind?

Ja, die Besucherinnen und Besucher selbst. Damit diese Partnerschaft aber möglichst gut klappt, braucht es eine klare Kommunikation. Man muss ihnen genau sagen, was sie tun müssen − zum Beispiel, was wo und wie entsorgt werden muss. Es muss alles möglichst einfach sein. Das gehört für mich als Organisator durchaus als Service mit dazu, den wir unserem Publikum innerhalb des Gesamtangebotes der Veranstaltung bieten.

Checkliste

Verschiedene Gemeinden oder Organisationen bieten Checklisten für den Umgang mit Abfällen an Anlässen an. Auch PET-Recycling Schweiz bietet eine Checkliste zum Download an: zur Liste