Umwelttipps von Snowboard-Ikone Nicolas Müller
Für die beginnenden Sportferien verrät Profi-Snowboarder und PET-Botschafter Nicolas Müller seine ganz persönlichen Umwelttipps.
Im neusten Film «Snowboarding: For Me» für seinen Sponsor Oakley zeigt Nicolas Müller neben Teamkollegen wie Shaun White oder Terje Haakonsen, warum er zu den besten seines Fachs gehört. Doch solche Filmdrehs und die anschliessenden Promotouren bringen viele Reiseverpflichtungen mit sich. Eigentlich ein Widerspruch zu seinem Einsatz für den Umweltschutz. Dessen ist sich auch Nicolas bewusst: «Das Reisen gehört zu meinem Beruf. Ich versuche dafür, meinen ökologischen Fussabdruck in allen anderen Bereichen klein zu halten. Und ich hoffe, andere durch meinen Bekanntheitsgrad ermuntern zu können, etwas für den Umweltschutz zu machen.»
Dass es bei Nicolas nicht nur reine Lippenbekenntnisse sind, wird schnell klar, wenn man ihn über seine Ausrüstung sprechen hört: «Ich werde diesen Winter neu für GNU Snowboards unterwegs sein. Dieses Board wird in der Nähe von Seattle hergestellt. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Mervin Manufacturing, die diese Boards herstellt, zu den umweltfreundlichsten Snowboardfabriken der Welt gehört. Ich war vor ein paar Wochen dort und habe gesehen, dass so ziemlich alles rezykliert oder kompostiert wird, was übrig bleibt, und möglichst nachhaltige Rohstoffe verwendet werden. Das Top Sheet (Anm. d. Red.: die oberste Boardschicht) besteht zum Beispiel aus pflanzlichen Fasern. Bei den Boots setze ich nach wie vor auf die Nike Zoom Kaijus mit PET-Rezyklat-Anteil. Nike macht sowieso ständig was in dieser Richtung und arbeitet immer mehr mit den richtigen Partnern zusammen, so auch mit dem in der Schweiz ansässigen bluesign-System, das die umweltschonende Produktion der Textilien unabhängig überprüft.»
«In meiner Crew bin ich der Recyclingmaster»
Wer jetzt nicht gleich eine neue Ausrüstung braucht, für den hat Nicolas noch andere Umwelttipps auf Lager: «Beim Skiwachs empfehle ich Purl Wax. Kein Fluor, kein Gift, kein Hype. Oder Bluebird Wax. Die haben eine Verpackung, die sich kompostieren lässt und sogar Samen für Blumen enthält, die dann im Frühling spriessen.» Und wie hält es der Snowboard-Crack eigentlich mit dem Recycling im Ausland? «Abfalltrennung ist fast überall möglich», ist Nicolas überzeugt. «An manchen Orten oder in manchen Ländern ist es ein bisschen mehr Aufwand, aber das mache ich gerne. In meiner Crew bin ich der Recyclingmaster. Wenn ich zum Beispiel in Alaska bin, stelle ich Kartons auf und instruiere alle, zumindest Alu, Glas, PET und Papier zu trennen. Einmal in der Woche bringe ich das dann zur Recyclingstation.»
«Die Lifte im Skigebiet Tenna werden komplett mit Solarstrom betrieben»
Über die Organisation des Recyclings muss sich Nicolas zu Hause keine Gedanken machen. In seinem Wohnort Laax wird neben und auf der Skipiste viel in dieser Hinsicht getan: «Auf dem ganzen Skigebiet hat es Abfalltrennstationen, mehrere Lifte werden mit Solarstrom betrieben, Wassersparhähne wurden installiert und die Leute vom Riders Palace putzen neuerdings alles mit effektiven Organismen (Anm. d. R.: lebendige, nützliche Mikroorganismen, die Verunreinigungen, Gerüche und Ablagerungen abbauen) der Firma EM Solutions. Zum Übernachten finde ich das Backpacker Deluxe Hotel Capricorn eine gute Sache, weil sie dort ebenfalls auf Solarenergie setzen sowie mit effektiven Organismen putzen und nur vegetarisch kochen, was besonders CO2-arm ist. Empfehlenswert ist auch das Skigebiet Tenna, wenn man eher die kleine Piste sucht, denn der Lift dort wird komplett mit Solarstrom betrieben.»